Wie ist es um den deutschen Arbeitsmarkt bestellt? Welche Trends gibt es? Was bleibt konstant, was ändert sich? Auf dem Outplacement-Blog der Mühlenhoff Managementberatung bleiben Sie auf dem Laufenden.
Der deutsche Arbeitsmarkt ist stabil. Mit 43 Millionen Erwerbstätigen ist die Beschäftigungszahl so hoch wie nie zuvor. Und nicht nur das: Deutschland hat momentan den besten Arbeitsmarkt der EU und die niedrigste Arbeitslosenzahl seit der Wiedervereinigung. Die Outplacement-Blog-Redaktion trägt für Sie wichtige Zahlen und Fakten zusammen.
Warum steigt die Anzahl der Erwerbstätigen?
Die Erwerbstätigkeit nimmt laut Statistischem Bundesamt seit Jahren in fast allen Wirtschaftsbereichen zu: In den Dienstleistungsbereichen (Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit) wuchs die Zahl der Erwerbstätigen in den letzten zwei Jahren um rund 400 000 Personen, gefolgt von den Branchen Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie den unternehmensnahen Dienstleistungen. Auch im produzierenden Sektor stieg die Zahl der Beschäftigten um 30 000 Personen. Allerdings bleibt die (sozialversicherte) Beschäftigung hinter dem Zuwachs der Erwerbstätigkeit zurück. Denn auch Minijobber, Ein-Euro-Jobber und Ältere in der Freistellungsphase der Altersteilzeit zählen zu den Erwerbstätigen. Sowie jeder ab dem 15. Lebensjahr, der in einem einwöchigen Zeitraum mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt gearbeitet hat. Auch Rentner, die sich zu ihrer Altersrente noch etwas hinzuverdienen wollen und müssen, werden dazu gerechnet. Zu großen Teilen beruht also die Zunahme der Erwerbstätigkeit auf statistischen Kunststücken. Richtig ist allerdings auch, dass immer mehr Arbeitnehmer länger arbeiten, das heißt, nicht mit 62 in den Ruhestand gehen, sondern den Rentenbeginn nach hinten schieben. Gingen im Jahr 2005 rund 28 Prozent der 60- bis 64-Jährigen einer Erwerbstätigkeit nach, war 2013 bereits die Hälfte dieser Altersgruppe erwerbstätig (50 Prozent).
Gründe für Veränderungen am Arbeitsmarkt
Eine Veränderung wird die verstärkte Automatisierung diverser Arbeitsbereiche mit sich bringen, auch subsumiert unter dem Begriff Industrie 4.0. In zwanzig Jahren wird fast die Hälfte der heutigen Arbeitsplätze in Deutschland durch Roboter ersetzt werden. So lautet eine Prognose von A.T. Kearney aus 2015. Die Unternehmensberatung untersuchte, welchen Einfluss Roboter und Automatisierung zukünftig auf unsere Arbeitswelt haben werden. Die Berechnungen, die in Anlehnung an die Forschungsarbeiten der Oxfordprofessoren Carl Benedikt Frey und Michael Osborne für den deutschen Arbeitsmarkt durchgeführt wurden, haben die Folgen der Automatisierung für rund 1.300 Berufe analysiert.
Nach diesen Analysen weisen über 300 Berufe ein hohes Automatisierungsrisiko in den nächsten beiden Jahrzehnten auf. Der mögliche Effekt für den Arbeitsmarkt ist drastisch, weil in diesen Bereichen 17,2 Mio. Männer und Frauen beschäftigt sind und somit 45 Prozent aller Beschäftigten. Allerdings entfällt ein Beruf mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit nicht zwangsläufig vollständig. Zu den 10 am meisten gefährdeten Berufen in Deutschland gehören Büro- und Sekretariatstätigkeiten, Berufe in Verkauf, Gastronomie sowie kaufmännischer und technischer Betriebswirtschaft. Auch Köche und Bankkaufleute sind bedroht. Die Top 10 der nicht bedrohten Berufe betreffen vor allem Branchen, in denen Empathie oder emotionale Intelligenz gefordert sind, beispielsweise in der Pflege, Erziehung und Sozialarbeit oder auch bei Führungsaufgaben und in Forschung und Lehre. Auch viele MINT Berufe gelten als Roboter-resistent.
Die fortschreitende Automatisierung eröffnet aber auch Optionen, die zu neuen Tätigkeitsfeldern mit Wachstumspotential führen werden. Für Arbeitnehmer werden deshalb Weiter- und Fortbildungen sowie zusätzliche Qualifizierungen immer wichtiger. Dazu passt auch das Ergebnis einer Statista-Umfrage von 2015, laut der rund 66,5 Prozent der befragten Wissensarbeiter der Aussage zustimmten, dass Arbeitnehmer sich ständig weiterbilden müssten, um mithalten zu können. Flexibilität wird ebenfalls als wichtig eingestuft. Arbeitnehmer müssen in der Lage sein, sich auf veränderte Arbeitsstrukturen einzustellen – dazu zählen zum Beispiel Arbeitsabläufe, die Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden oder die Integration elektronischer Hilfsmittel.
Hier auf unserem Outplacement-Blog lesen Sie mehr zum Thema. Sie wollen auch weiterhin wissen, wie sich der Arbeitsmarkt in Deutschland entwickelt und was es Neues aus den Bereichen Beschäftigung, Outplacementberatung und Karriere gibt? Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Quellen:
Der Beitrag Trends und Zahlen zum Arbeitsmarkt 2016 – Teil 1 erschien zuerst auf Outplacement-Blog.